LARP....

 

Nun zu der offenkundigen Frage, die sich all jene stellen werden, die zufällig hier herein gestolpert sind: Was ist eigentlich LARP?

L ive

A ction

R ole

P lay

 

Eine nicht sehr aussagekräftige Beschreibung!

Ich will näher ins Detail gehen (für die Neulinge, alte Hasen brauchen das eh nicht lesen).

Habt ihr euch nicht schon mal vorgestellt, jemand anderes zu sein? So zum Beispiel bei der Lektüre eines guten Buches die Hochs und Tiefs des Helden nachzuerleben? Wenn ja, ist Rollenspiel genau das Richtige für euch.

Denn um nichts anderes geht es hier: Dem Alltag einmal ein bisschen zu entkommen, einmal richtig abschalten und jemand anderen spielen. Und ich betone dabei SPIEL!

 

Was ist Rollenspiel eigentlich?

So ziemlich jeder von Euch hat schon mal Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt. Jetzt stell dir mal vor, du hättest nur eine Figur. Kein Problem bisher. Du würfelst und kommst gut klar. Jetzt stell dir aber vor, du hättest kein Spielbrett. Tja, also brauchst du jemanden, den sog. Spielleiter oder Meister, der dir sagt und beschreibt, wo sich deine Spielfigur gerade befindet. Jetzt funktioniert es wieder. Der Spielleiter beschreibt einfach alles: „Ja, also, deine Figur befindet sich etwa zwei Felder vom roten Startfeld entfernt. Ach, und hinter dir kommt gerade der grüne an, und um ehrlich zu sein, er sieht VERDAMMT SAUER AUS!“ Das Würfeln, um vorwärts zu kommen, lassen wir der Einfachheit halber weg.

So, nun sind wir dem, was Rollenspiel ist, schon sehr nahe gekommen. Was du wissen musst: Deine Figur ist ein lebendes, Atmendes Wesen mit Stärken und Schwächen wie du und ich. Um das Darzustellen, geben wir ihr Werte, d. h. Zahlen, die für ihre Stärken stehen wie z. B. Mut, Intelligenz etc. In manchen Systemen gibt es auch Werte für Schwächen wie Goldgier, Höhenangst und ähnliches. Zu guter Letzt geben wir ihr Lebensenergie, z. B. 30 Punkte. So, in unserem Mensch-ärgere-dich-nicht-Rollenspiel müsstest du jetzt 30 mal geschmissen werden, aber danach wärst du tot. Für immer. Im Prinzip ist alles gesagt. Der Rest ist dir bzw. deiner Phantasie überlassen. Vergiss nur niemals, dass beim Rollenspiel, anders als beim Brettspiel, nicht der Sieg wichtig ist. Der Weg ist das Ziel. Mach was daraus! Du kannst deiner Figur Kleidung, Waffen und Beförderungsmittel besorgen und mit ihr so ziemlich alles machen, was du willst. Treffe andere Figuren im Spiel und finde heraus, ob sie dir freundlich oder feindlich gesonnen sind. Was möglich ist und vor allem was für Konsequenzen es hat, sagt dir dein Spielleiter.

 

Ja okay, aber was ist dann Live-Rollenspiel?

Das Live-Rollenspiel ist der nächste logische Schritt. Es ähnelt in Grundzügen dem Schauspiel, aber es gibt einige fundamentale Unterschiede. Entstanden ist es wohl bei einem der typischen Rollenspielabende, obwohl es in ähnlicher Form sicherlich seit Hunderten von Jahren existiert. Die Jungs und Mädels saßen an ihrem Tisch mit ihren Würfeln und einer Packung Chips, und der Spielleiter beschrieb gerade in schwelgerischen Bildern, wie die Spielgruppe in einem Schloss kampiert und am Lagerfeuer wacht. Irgendeinem rutscht verträumt heraus: „Ach, könnten wir das doch nur in echt machen...“ Alle werden sich wohl gleichzeitig angesehen haben, mit dem gleichen Leuchten in den Augen. Man beschloss, den erdachten Figuren richtiges Leben einzuhauchen. Eine Woche später saßen sie wohl in einer Burgruine in selbstgenähten Kostümen am Lagerfeuer, an der Seite eine Waffe aus Pappmaché, damit niemand ernsthaft verletzt würde. Was für Gefahren in dieser Nacht wohl auflauerten?

 

Live-Rollenspiel unterscheidet sich vom Rollenspiel, da man nicht nur erzählt, was man tut, sondern es wirklich macht. Manche Elemente erfordern sicherlich eine gehörige Portion Phantasie, aber dafür hat der Mensch sie doch. Da ist der große Feuerball, den der Magier gerade gezaubert hat, eben nur ein ordinärer Softball, und der Vampir, der sich in einen Wolf verwandelt hat, trägt nur eine Fellmütze. Live-Rollenspiel unterscheidet sich andererseits auch vom Schauspiel, da der Plot, also die Handlung offen ist. Beim Theaterstück lernt man sienen Text auswendig und trägt ihn zu bestimmter Zeit vor. Während der restlichen Zeit hat man nichts zu tun. Beim Live-Rollenspiel bekommt man nur wenige Vorgaben, während der übrigen Zeit spielt man spontan und intuitiv, eben seinem Charakter getreu.